Zu: Krauter kämpft für den Erhalt: 5.12.2017
Herr Johannes Krauter möchte das „alte“ Krankenhaus am Eichert einer neuen Nutzung zuführen. Endlich denkt jemand über den Erhalt eines vor 45 Jahren erbauten Gebäudes nach. Ich war zu dieser Zeit Gemeinderat in Gosbach. Bei einer Rohbaubesichtigung wurde der Neubau als zukunftsweisendes, modernes Krankenhaus gepriesen, das europaweit einzigartig sein sollte.
Jetzt mal im Ernst: Würde ein privater Hausbesitzer, der in dieser Zeit sein Eigenheim gebaut hat, jemals daran denken, dieses nun mit erheblichen Kosten abzureißen und neu zu bauen? Nein. Stattdessen würde er in moderne Technik investieren, Schönheitsreparaturen vornehmen und so sein Eigentum noch viele Jahre erhalten.
Beim Bau eines Krankenhauses ist ein Neubau sicherlich sinnvoll. Doch genauso sinnvoll ist es meiner Meinung nach, die alte Bausubstanz einer neuen, sinnvollen Nutzung zuzuführen. So könnten die Abrisskosten, die sicher auf 15 bis 20 Millionen steigen werden, eingespart werden. Ich wünsche Herrn Krauter viel Erfolg für sein Vorhaben – es würde uns Bürgern eine Menge Geld sparen.
Aber wie das in der Politik oft ist, ob groß oder klein: Anderes Geld auszugeben fällt immer leichter als das eigene. Fast täglich lesen wir solche Beispiele in der Presse. Der Bürger zahlt ja.
Nun noch zu einem Parallelfall in meiner Heimatgemeinde Bad Ditzenbach: In der gleichen Zeit wurde im damals noch selbstständigen Gosbach eine Schulturnhalle errichtet. Diese Halle wurde in den vergangenen über 40 Jahren sehr intensiv genutzt. Schule, Vereine, Gemeindeveranstaltungen, Ausstellungen und vieles mehr haben ihre Spuren hinterlassen. Nur Notreparaturen wurden durchgeführt.
Eine neue Zweifeld-Halle für die Gesamtgemeinde ist nötig, das zweifeln nur wenige an. Die Verantwortlichen würden die „alte“ Halle gerne abreißen, wenn je eine neue gebaut würde. Der FTSV Ditzenbach Gosbach würde sich finanziell an einem Neubau beteiligen. Die bestehende Schulturnhalle könnte weiterhin als Festhalle genutzt werden. Ihre Form ist noch heute gut zu erkennen.
Ein Förderverein, wie ihn Bürgermeister Juhn vorgeschlagen hatte, ist leider wieder in der Versenkung verschwunden. Zu warten, bis die Gemeinde Geld übrig hat, verschiebt die Verwirklichung auf den Sankt-Nimmerleins-Tag. Meine Erfahrung zeigt, dass eine Gemeinde in der Größenordnung von Bad Ditzenbach nie Geld übrig haben wird.
Ich persönlich werde eine neue Halle wohl kaum noch intensiv nutzen können, da ich bereits 78 Jahre alt bin. Aber die Jugend ist unsere Zukunft, und Sport fördert bekanntermaßen Körper und Geist.
Alfred Bitter, Gosbach